Glattzentrum Wallisellen

Das Konzept beruht auf zwei Strategien. Es ist zum Einen die Frage nach einer städtebaulichen Hinwendung und Öffnung zum entstehenden Stadtquartier des Richtiareals, zum Andern die einer neuen „energetischen Karosserie“ des Glattzentrums. Auf der Ebene der neuen Winterthurerstrasse verknüpfen sich die beiden Intentionen zu einer neuen, logisch erscheinenden Figur. Durch einen marginalen Rückbau des Parkhauses entsteht an dieser strategisch wichtigen Stelle eine Aufweitung, welche dem Fussgänger-, Bus-, Quartierzugang zum Glattzentrum entsprechenden Raum zukommen lässt. Das Hochhaus wird freigestellt, steht neu auf dem Boden und verbindet sich mit dem angedockten Sockel zu einer L-Figur. Der Hauptzugang zum Hochhaus wird zur Adresse, analog der sich unter einer durchgängigen Arkade befindlichen Zugänge zum Glattzentrum. Das Vis-à-Vis des neuen Stadtquartiers bildet, nicht zuletzt auch durch die Verknüpfung oberirdischer Verkehrsverbindungen, eine fast „metropolisähnliche“ Atmosphäre. Die Glatttalbahn wird direkt mit dem oberen, nordöstlichen Eingangsdeck verbunden und dieses wiederum mit der neu aufgewerteten Ebene der neuen Winterthurerstrasse. Dieser linearen und netzartigen Verknüpfung unterschiedlicher Fussgängerebenen, Verkehrsmittel und Nutzungen wird mit zwei divergierenden Hüllenstrukturen Gestalt verliehen. Den Parkierungsebenen, die sich wie ein Ring um das Einkaufszentrum schmiegen, wird ein rautenartiges „Geflecht“ aus offenen Alupanelen vorgehängt, welches auf der Südseite mit farblich abgestimmten, gleichähnlichen Photovoltaikelementen bestückt ist.

Der Turm und die beiden Bürotrakte sind mit einer neuen, reliefartigen Alufassade mit über fünfzig Prozent Opakanteil versehen. Beide Massnahmen führen zu einer neuen Wahrnehmung des Glattcenters, sowohl auf der dynamischen Seite entlang der Autobahn, als auch auf der „urbanen“ Seite nach Norden. Durch den notwenigen Relaunch soll auch in der Erscheinung der Wille zu einem deutlich geringeren Energieverbrauch spürbar und sichtbar werden. Ein neuer Brand ist nicht nur Form, sondern Programm.

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PROJEKTDATEN

Nachhaltige Erneuerung
Studienauftrag 2010

Auftraggeber:
Liegenschaften-Betrieb AG, Zürich

Architekt, Generalplaner: Burkard Meyer
Prokektteam: Oliver Dufner, Daniel Krieg,
Adrian Meyer, Andreas Signer,
Tobias Burger, Patrick Meier, Sylvain Villard

Bauingenieur: MWV Bauingenieure AG, Baden
Fassadenplaner: Mebatech AG, Baden
HLKS-Ingenieur: Waldhauser Haustechnik AG, Basel
Elektroingenieur: Hefti Hess Martignoni AG, Aarau
Solartechnik: Energiebüro AG, Zürich
Verkehrplaner: TEAMverkehr AG, Zug